Die Blumen sprießen allmählich aus dem Boden und die Sonne fühlt sich toll an auf der Haut, nicht wahr? Der liebe Frühling steht vor der Tür und deshalb ist es an der Zeit, die Modetrends Frühling 2023 näher zu beleuchten.
Der Winter war lang und zum Glück mild, abgesehen vom Februar vielleicht. Nicht zu sagen, dass globale Erwärmung etwas Gutes hat, doch diese Saison waren die milden Temperaturen tatsächlich zu unserem Vorteil. Viele von uns wissen nun wahrscheinlich, wie es sich anfühlt, friert man zu Hause. Persönlich bin ich also heilfroh darüber, die schwere Wintermode endlich loszuwerden, die ich vermehrt aufgrund der Energiekrise und der mäßig laufenden Heizung sogar daheim getragen habe. Der Frühlingsbeginn hat dieses Jahr deshalb eine besondere Bedeutung und die Heizung ruhigen Gewissens ausschalten können, ist befreiend.
Wie immer zeigt dir Lagerverkaufsmode.de die kommenden Trends, hält sich dabei an Plattformen wie Glamour, Vogue und Harper's Bazaar und bietet dir den gemeinsamen Konsens daraus. Was erwartet uns, was hat uns bereits erreicht und was ist gekommen, um zu bleiben? Das und mehr, erfährst du im folgenden Artikel, wobei wir uns stark danach richten, was die Laufstege in dieser Saison zu präsentieren vermögen. Das ist unser Schwerpunkt.
Die Artikelübersicht an dieser Stelle hilft dir, Trends direkt zu vergleichen. Du kannst feststellen, was letzte Saison en vogue war, und dich erwarten allerhand artverwandte Beiträge auf unserer Plattform.
Noch easier wird es mithilfe unseres Inhaltsverzeichnisses, das die Trends direkt gegenüberstellt. Sämtliche Modetrends, die sich mit vergangenem Winter auseinandersetzen, findest du im Artikel 👉 Modetrends Winter 2022/ 2023 im Detail, während das, was sich mit kommendem Frühling befasst, in diesem Artikel auf den Fuß folgt.
🔷 WINTER 22/ 23
✔ Leder
✔ Cargo-Pants
✔ Westerndetails
✔ Korsett
✔ Streifen
✔ Baseballkappen
✔ Fake-Fur
✔ Cut-Out
✔ Preppy-Vests
✔ Robe-Coat
🔷 FRÜHLING 23
✔ Y2K
✔ Haptik
✔ Oversize-Denim
✔ Transparenter Strick
✔ Fransen
✔ Bralette und Crop-Top
✔ Goth
✔ Beach
✔ Normcore und Minimalismus
✔ Motorsport
✔ Skinny Trousers
✔ Midirock
Y2K ist wieder da oder war nie weg? Mittlerweile ist der Trend zum Lifestyle avanciert und ich sehe ständig Leute auf der Straße, für die es offensichtlich mehr ist als Mode. Denim und Nadelstreif. Tube-Top, Spagettiträger oder Korsett und Cargo-Pants mit Sneakers. Klitzekleine Handtaschen, Haargel, Plateau und verboten kurze Miniröcke sind lediglich ein kleiner Auszug dessen, was den Trend ausmacht, der die 2000er Jahre zum Motto hat.
Spice Girls ist genauso Y2K wie Jogginganzüge aus Nicki-Material oder Low-Waist-Hosen und der Hip-Hop. Zigfach habe ich bereits über diesen Trend berichtet, wie du in den Artikeln 👉 Modetrends Sommer 2022 und 👉 Meine liebsten Fashion-Musikvideos Sommer 2022 bestaunen darfst, und damit bleibt nicht mehr viel zu sagen. Fendi, Givenchy, Blumarine, Dion Lee, Versace und Prada machen es diese Saison vor auf ihren Laufstegen und präsentieren uns das Jahr 2023, das getrost ohne die 23 auskommt.
WIE STYLEN?
Wer die Looks nachstylen will und nicht weiß wie, beginnt am besten mit 2000er-Casualwear. Sneakers, Low-Waist-Hose oder Baggy-Pants, Spaghettiträger-Top, Schmuck hier und da und fertig ist das Y2K-Outfit. Typisch für die 2000er Jahre sind:
✔ Low-Waist-Hosen und Baggy's ✔ Spaghettiträger ✔ Schlaghosen ✔ Jogginganzüge ✔ Crop-Tops, Bandeau-Tops, Korsagen ✔ Bandanas ✔ Neckholder-Kleider und Tops ✔ Strass und Glitter ✔ Prints: Tribals, Asiatische Elemente, Schmetterlinge, Animal, Flammen ✔ Material: Denim, Nicki, Cargo ✔ Kleine Taschen ✔ Bucket-Hats ✔ XXL-Sonnenbrillen ✔ Klobiges Schuhwerk wie Plateau ✔ Farbakzente in den Haaren + Haarspangen ✔ Asymmetrische Schnitte
Haptik allgemein, aber auch Details wie Cut-out und Transparenz spielen seit langer Zeit eine tragende Rolle in der Mode, wie die Artikel 👉 Modetrends Winter 2022/ 2023 und 👉Modetrends Sommer 2022 beweisen, und Strick ist sowieso ein immerwährender Klassiker, der nie out sein wird. Und was wir diese Saison auf den Runways dieser Welt vermehrt wahrnehmen, ist Transparenz und leichter Strick gepaart. Das kann grober oder lockerer Strick sein, die Hauptsache ist, dass Haut hervorblitzt und die Mode auch an wärmeren Tagen getragen werden kann. Denn das ist der Vorteil von leichtem, transparentem Strick.
Als modische Referenz dieses Jahr dienen Labels wie Miu Miu, Poenza Shouler, Acne Studios und Versace. Und wie man auf den Laufstegen unschwer erkennen kann, sehen wir unterschiedliche Interpretationen des Themas, passend zu den jeweiligen Kollektionen der Designhäuser. Ob in Naturtönen gehalten, Richtung Gothic-Style, sportiv, elegant oder avantgardistisch inszeniert. Die DesignerInnen verwenden Strick und Transparenz auf eine individuelle Art und Weise und gemeinsamer Nenner sind die nackte Haut und gegebenenfalls Unterwäsche, die 2023 durchaus sichtbar sein darf.
WIE STYLEN?
Wer die Vorzüge zur Schau stellen will, kombiniert transparenten, leichten Strick mit Unterwäsche oder Bademode, denn das ist, was wir auf den Runways erblicken. Wer sich hingegen etwas ziert, kann sich dem Layern verschreiben und durchsichtige Kleidungsstücke mit allem Möglichen kombinieren. Grundsätzlich hast du leichtes Spiel, fällt das Strickteil etwas großzügiger aus, auf dass du es mit einem engen Top oder einem Kleid darunter ergänzen kannst. Durchsichtiger Strickpullover mit Tube-Top zum Beispiel oder transparentes Häkelkleid mit Bodycon-Dress.
Goth und Frühling? Warum nicht! Ebenso Goth-Style ist offensichtlich ein Trend, den wir bereits aus dem Jahr 2022 kennen, der nun erneut aufgegriffen und von Herstellern wie Dolce & Gabanna, Christian Dior, Balenciaga und Acne Studios interpretiert wird. Wir sehen eine dunkle, dystopische und dennoch sinnliche Variante davon diese Saison auf den Laufstegen und abgesehen von viel Schwarz, Transparenz, Samt, Lack und Leder, kommen Volants und Rüschen zum Einsatz, die ein charakteristisches Merkmal dieser Fashion sind.
Gleichsam was Make-up betrifft, kommen wir wiederholt auf dieses Thema zurück und Goth-Einflüsse sind omnipräsent in den letzten zwei Jahren. Ob dunkle, rote Lippen oder dramatisch und düster geschminkte Augen. Dieses Mal fokussieren wir uns einmal mehr auf verruchte Smokey-Eyes. Bleich geschminkte Haut und Lippen sind en vogue und entsprechen dem, was wir auf den Laufstegen allgemein beobachten dürfen. Also Goth-Klamotten und Vampir-Make-up, wenn man so will.
WIE STYLEN?
Natürlich ist Goth-Style an sich extrem, provokant und sticht aus der Masse heraus. Für diejenigen, für die es wichtig ist, was der spießige Nachbar denkt, also bloß bedingt geeignet. Goth hat überdies heute verschiedene Richtungen wie Gothic-Lolita oder Cyber-Goth zu bieten, wo es ganz schön zur Sache gehen kann.
Wem das zu viel ist, setzt auf vereinzelte Elemente wie Overknees und Netzstrümpfe, Shirts mit okkulten Prints oder einschlägige Accessoires, wobei das eine als Look zu betrachten ist, und das andere als Mentalität. Sich wie ein Goth zu kleiden bedeutet ergo nicht automatisch, einer zu sein, und es gehört das passende Mindset dazu. Goth definiert sich über die Farbe Schwarz, die Ernsthaftigkeit, Nachdenklichkeit, Melancholie, Leere und Hoffnungslosigkeit versinnbildlicht. Außerdem kann der Style sowohl romantisch und verträumt interpretiert werden als auch hart, brutal und rau.
Bei Goth schwingt Punk stets mit und dennoch wird dieses Jahr auf den Runways entweder nostalgisch und verspielt oder sexy und körperbewusst inszeniert. Viktorianische Einflüsse in Form von Volants, Rüschen, Seide, Brokat und ausgestellten Kleidern oder hautenge und rattenschafe Outfits, die mal Lack und Leder oder transparent sein können, findest du gleichermaßen.
Sportmode als Trend begleitet uns seit einer Weile, wie der Artikel 👉 Modetrends Herbst 2022 aufzeigt. Ob Tennis, Basketball oder Golf, und das gerne auch im Retro-Look, ist es diese Saison allem voran Motorsportmode, die uns restlos zu begeistern versteht. "Start your engines" lautet das Motto, wobei es sich dabei um schwere, statische und teilweise bullige Mode handelt, die an allzu heißen Tagen nicht mehr tragbar ist.
WIE STYLEN
Chloè, Gucci, Luis Vuitton und Versace setzten entweder auf Kunstleder all-over oder es wird wild gemixt mit transparenten Stoffen und Denim. Stilbruch funktioniert ohnehin einwandfrei bei Sportmode wie dieser, also zart mit hart zum Beispiel, was eine gelungene und wirksame Kombi ergibt, die jeder problemlos nachstylen kann. Sommerkleidchen mit Biker-Jacke und Boots zum Beispiel ist damit gemeint.
Haptik wurde bereits erwähnt im Text und es geht munter weiter im Jahr 2023, wo standesgemäß für den Frühling 3D-Floristik auf den Runways gesichtet wird. Also kein Print, sondern haptische Applikationen wie beispielsweise wuchtige 3D-Blumen, die den gesamten Oberkörper einzunehmen vermögen, oder über und über mit Stoffblumen bestickte Kleider, die an Blumenmeer erinnern.
Loewe und Prada bringen diesen Trend im Jahr 2023 weiter nach vorne und eines steht fest, Haptik wird uns auch in Zukunft begleiten. Die Materialien und Themen ändern sich jedoch ständig und waren es im vergangenen Winter und im Herbst Fake-Fur und Plüsch, wie du im Artikel 👉 Modetrends Winter 2022/ 2023 bestaunen darfst, sind es diesmal typisch für diese Saison eben Blumen.
WIE STYLEN?
Grundsätzlich gilt, hast du kein übermäßig ausgeprägtes Gefühl für extravagante Mode, dass ein Statement-Teil wie ein Top mit einer plakativen 3D-Blume am besten mit schlichten Kleidungsstücken wie beispielsweise einer unifarbenen Hose kombiniert wird. Das gilt ebenso für Prints, wobei sich Elemente verständlicherweise im Outfit wiederholen dürfen, ob in den Schuhen oder in den Accessoires.
Schließlich und endlich leben wir aber im Jahr 2023 und diese Regel ist längst nicht für alle gedacht, selbst falls sie auf vielen Fashion-Plattformen häufig als unumgängliche Faustregel deklariert wird. Wer Lust und Skills hat und Opulenz mit Opulenz kombinieren will, darf das ausdrücklich. Wilder Mustermix und mehrere Statement-Teile auf einmal geht nicht, weil es überladen wirkt? Kann sein, muss allerdings nicht, und das ist der springende Punkt. Fashion soll Spaß machen und Haptik kann folgendermaßen flexibel interpretiert werden, je nach persönlichem Style und Geschmack.
Cut-out, Fransen und Häkelmode. All das kann getrost in einen Topf geworfen werden und ergibt ein buntes Potpourri bestehend aus auffallenden, extravaganten Styles mit Edge, die allesamt im weitesten Sinne irgendwie Richtung Haptik gehen. Fransen oder besser gesagt XXL-Fransen sind diese Saison gefragt, wobei von boho über gothic und rockig bis hin zu opulent und ausfallend alles trendy ist, was Laune macht. Fransen sind dieses Jahr angebracht an Röcken, Kleidern und Suits und entweder werden sie subtil und dekorativ eingesetzt oder das gesamte Kleidungsstück hängt wortwörtlich in Fetzen.
Dieser Trend wiederholt sich, wie der Artikel 👉Modetrends Sommer 2022 erklärt. Modehäuser wie Acne Studios, Jil Sander und Givenchy präsentieren die Fransen-Looks dennoch in einer für das Jahr 2023 angepassten Manier, wobei die Interpretationen vielfältig sind. Monochrom-Styles und Materialmix scheinen ein Konsens zu sein, ob bei Versace mit den Lederkreationen oder bei Proenza Schouler in Kombination mit Mesh und transparenten Stoffen.
WIE STYLEN?
Es gelten die gleichen Vorsätze wie in der Rubrik "Haptik" weiter oben im Text. Wer Überladung vermeiden möchte, setzt auf Fransenteile gepaart mit schlichten Kleidungsstücken. Persönlich finde ich allerdings, dass Fransen allein, mal abgesehen von der XXL-Variante, kein allzu dominierendes Statement sind, schon gar nicht, sind diese unifarben gehalten, aus welchem Grund man durchaus reinhauen kann, hat man Bock darauf.
Fransen gepaart mit unifarbenen Kleidungsstücken und Accessoires sind nichtsdestotrotz eine gelungene Kombi. Denn Fransen haben etwas Unruhiges an sich und sind schwunghaft, weswegen zurückhaltende Stoffe und Materialien, die etwas unaufgeregter sind, ideal damit einhergehen. High-Waist-Rock mit Fransen, Blazer und Crop-Top ist easy nachzustylen, genauso wie Midikleid mit Fransen und Overknees.
Als würden die DesignerInnen geradezu auf den Live-Action-Movie von "Arielle, die Meerjungfrau" warten, machen sich diese Saison Beach-Vibes breit. Zugegeben, etwas früh, weil der Sommer noch auf sich warten lässt, doch ein toller Vorbote dessen, was uns bevorsteht. Und zwar kein maritimer, subtiler, eleganter Coastal-Granny-Style in Beige und Cremeweiß, sondern "Y2K-MTV-Beach-Party-Realness". Mit grellen Farben, die an Sonnenuntergänge erinnern, und kitschigen Accessoires ist in den nächsten Monaten also stark zu rechnen.
Bluemarine gibt uns "Denim-Arielle" samt dazugehörigem Muschel-Bra. Bei JW Anderson und den kitschigen Delphin-Prints geht es ordentlich zur Sache und Moschino schickt die Models mit Schwimmreifen bewaffnet auf den Laufsteg. Transparenz hier und da, Batik darf auch nicht fehlen im kommenden Sommer und Zurückhaltung am Strand ist definitiv nicht das Ziel.
WIE STYLEN?
Wer die Trends der Laufstege nachstylen will, greift diese Saison nicht zur dezenten Muschelkette in schlichtem Weiß und schlüpft in ein gestreiftes, maritimes Top à la Jean Paul Gaultier, sondern tendiert zu Mode, die bunt wie das Meer und der Sonnenuntergang ist und die mitunter Kindern gut gefallen dürfte. Anstatt des grauen Einteilers darf es ruhig der Batik-Bikini sein, die Strandtasche ist bestenfalls superausgefallen und vor Kitsch braucht man sowieso nicht zurückschrecken. Im Gegenteil. Je bunter und verspielter am Strand, desto besser.
Nachdem es in den letzten Monaten bezüglich Hosen weiter und weiter wurde und Baggy's nach wie vor angesagt sind, allem voran aufgrund des Y2K-Trends, kehren wir nun zurück zum engeren Hosenbein. Skinny-Trousers aller Art sind auf dem Vormarsch, wie Stella McCartney, Prada und Ferragamo auf den Laufstegen präsentieren, wobei eng nicht alles ist.
Diese Saison werden Skinny-Hosen entweder straight und enganliegend inszeniert oder sie verfügen über einen Schlag und diverse Details wie Cut-outs und Reißverschlüsse. Oben also relativ schlicht und unaufgeregt, während es Richtung Füße hin extravaganter wird.
WIE STYLEN?
Eng und weit zusammen geht immer. Sprich Skinny-Jeans zum Beispiel mit einem großzügig geschnittenen Oversize-Pulli oder -Blazer. Das ist, wie die Runways den Trend dieses Jahr zur Schau stellen und ist es unten eng, darf man im oberen Bereich so gut wie alles machen. Zu viel Volumen gibt es nicht.
Skinny-Hosen und Leggings sind gnadenlos, präsentieren alles und sind deshalb insbesondere geeignet für einen durchschnittlichen Körperbau. Wer größere Größen trägt oder wer übermäßig schlank ist, kann aufgrund dessen schnell ins Hintertreffen geraten und du kannst unförmig aussehen, weil die Proportionen nicht stimmig sind.
Daher ist es ratsam, auf den Schnitt zu achten. High-Waist-Modelle und hohe Schuhe schaffen Abhilfe, ebenso wie Oversize-Oberteile, die unter dem Allerwertesten enden. Die Kombination macht den Unterschied und es gibt stets Wege und Mittel, um Proportionen auszugleichen.
Wuchtige Cardigans, üppige Maxiröcke, kastig geschnittene Hemden und derartig weite Hosen, dass du schon aufpassen musst beim Gehen, sind das, was uns diese Saison bevorsteht. Burberry, Givenchy und Balenciaga präsentieren uns Denim-Mode, die über die gängigen Silhouetten hinausgeht und die unbestreitbar auf Stoffmasse setzt.
Dass Denim etwas Schweres, Unbewegliches und Statisches hat, ist kein Geheimnis. Der Stoff verfügt über eine solide Standfestigkeit, zeichnet sich aus durch Robustheit und was liegt dementsprechend näher, als plakative Mode damit zu designen? Die Maxime im Frühling 2023 in Sachen Denim lautet, so viel Stoff wie möglich zu verarbeiten und voll und ganz auf Oversize-Denim zu vertrauen.
WIE STYLEN?
Auf den Runways siehst du dieses Jahr entweder Oversize von Kopf bis Fuß wie zum Beispiel Oversize-Hemd samt Oversize-Hose, auf dass nichts mehr von der natürlichen Silhouette übrig bleibt. Oder es werden vereinzelt Denim-Oversize-Teile mit eng geschnittenen Kleidungsstücken gepaart, damit zumindest ein wenig von der ursprünglichen Körperform erhalten bleibt.
Bist du ergo nicht derartig sattelfest im Umgang mit Oversize-Mode, empfiehlt sich die "Weit-Eng"-Kombi, die wir in der Rubrik "Skinny-Trousers" weiter oben im Text bereits hatten. Also beispielsweise Oversize-Oberteil und enge Hose oder Oversize-Maxirock und tight sitzendes Top.
Die Silhouette gänzlich zu verändern und sich von Kopf bis Fuß in Oversize-Mode zu hüllen, erfordert ein gewisses Maß an Übung und richtiges Layern will gelernt sein. Es geht ja nicht darum, deinen Körper schlichtweg zu verstecken, sondern wir wollen eine total neue, aufregende Silhouette erschaffen, die stimmig scheint. Das "Weit-Eng"-Prinzip ist aufgrund dessen leichter zu realisieren.
Bralettes und Crop-Tops sind mittlerweile jede Saison dabei, weswegen man sie nicht unbedingt als Trend akzentuieren muss, nur da sie gegenwärtig auf den Laufstegen gesichtet werden. Doch ist es so diese Saison und ob Gucci oder Dior, Bralettes und Crop-Tops sind nach wie vor üppig vertreten. Am besten siehst du diesen Absatz demnach als Hinweis und als Reminder, der dich daran erinnert, dass es an der Zeit ist, die coolen Oberteile erneut hervorzukramen und den Frühling willkommen zu sein.
Dieses Jahr beobachtet man verspielte Crop-Tops, Bralettes und Co auf den Runways, die aus feinen Materialien wie etwa aus Spitze sind. Wege, um derartige Oberbekleidung zu tragen, gibt es wie Sand am Meer. Je nachdem wie zeigefreudig du bist, kannst du die Teile entweder als einzelnes Piece inszenieren oder sie unter oder über Kleidungsstücken anziehen. Zudem besteht die Option, verschiedene Bralettes, Bras und Crop-Tops miteinander zu kombinieren.
WIE STYLEN?
Mein persönlicher Tipp heißt Camisol, was eine Art BH-Einsatz ist. Ich mag meine süßen Früchtchen nicht aller Welt präsentieren, liebe jedoch derartige Oberteile. Ein Camisol wird an BH-Trägern angebracht, fungiert als eine Art Sichtschutz für das Dekolletee und ich verwende es häufig, um Bralettes, Bras und Crop-Tops weniger offenherzig zu stylen. Gibt es auf Amazon oder auf diversen, asiatischen Verkaufsplattformen für wenig Geld und damit wird etwas, das potentiell nach Unterwäsche aussieht, in ein Top verwandelt, das beliebig kombiniert werden kann.
Grundsätzlich gilt, dass etwas Filigranes wie solche Oberteile kein allzu dominierendes Kleidungsstück sind, selbst sind sie offenherzig und geben viel nackte Haut Preis. Gemeint ist, dass Bralettes, Bras und Crop-Tops beliebig in allen möglichen Outfits verbaut werden können und sie überaus flexibel einsetzbar sind.
Normcore? Das Gegenteil von Hardcore, versteht sich. Mit diesem neuartigen Begriff wird zum Ausdruck gebracht, dass es nicht immer extravagant und over-the-top sein muss, und um noch präziser zu werden, für die Mode bedeutet es Basic-Fashion. Weg mit der Schminke aus dem Gesicht. Raus aus den beengenden Kleidern, Tops und Hosen und hinfort mit den schmückenden, doch hinderlichen Accessoires.
Bottega Veneta schickt in dieser Saison eine ungeschminkte Kate Moss in Holzfällerhemd, Tanktop und Baggy's auf den Laufsteg. Völlig schnörkellos und ohne jeglichen Firlefanz auf ihre natürliche Schönheit besonnen und dazu wird Mode serviert, in der es sich gut chillen lässt. Das ist Normcore. Immens konträr zu den Trends in letzter Zeit wie etwa dem 9-to-5-Trend, der im Artikel 👉 Modetrends Herbst 2022 beschrieben wird, und der unsere neu gewonnene Freiheit nach der Pandemie zu zelebrieren versteht, indem es bitte etwas mehr sein darf. Es gibt viele Trends, die sich auszeichnen durch Üppigkeit und Normcore bildet eine Gegenkultur. Alles wird zurückgeschraubt, entschleunigt und nichtsdestotrotz muss die Basic-Mode hochwertig sein, weshalb Normcore nicht zu verwechseln ist mit Willkürlichkeit. Dich gehen zu lassen, hat nichts damit zu tun.
Modehäuser wie Prada, Max Mara und Dior springen auf diesen Zug auf, obgleich sie sich nicht zwangsläufig Normcore verschreiben. Dafür wird es mitunter bei diesen Labels etwas stiller und zurückhaltender, sprich minimalistischer. Cleaner Chic ist das Credo und einfache Kombinationen wie zum Beispiel schwarzer Rock mit weißer Bluse sind plötzlich völlig ausreichend, solange penibel auf Qualität und Details geachtet wird. Es muss nicht übertrieben sein, wobei Minimalismus diese Saison keineswegs mit Schlichtheit assoziiert werden darf. Es ist eher als Purismus und als Klassizismus zu verstehen. Zurück zur Essenz, zum Zeitlosen und zum Altbewährten, und die Frage lautet: "Warum das Rad neu erfinden?"
WIE STYLEN?
Normcore wird unverständlich interpretiert diese Saison. Insgesamt geht es um Lässigkeit und darum, Ungezwungenheit auszustrahlen. Der Trend sieht vor, dass du dich für hochwertige Basic-Teile entscheidest wie etwa ein tadellos sitzendes Paar Jeans und ein Tanktop, und das ist alles, was du brauchst. Make-up und Haare werden weitestgehend natürlich gehalten und du sparst dir einfach die Mühe.
Ein schlichtes, weißes Maxikleid mit übergroßem Hut in Schwarz, so gesehen bei Max Mara, ist genauso minimalistisch wie ein simpler, weißer Jumpsuit von Prada, der eine Mischung aus Pyjama und Hemd zu sein scheint. Minimalismus in dieser Saison bedeutet, dass du zwar mit so wenig Accessoires und Kleidungsstücken auskommst, wie möglich, diese dürfen im Gegenzug aber auffällig und durchaus Statement sein. Die DesignerInnen setzen vorwiegend auf auffälligen Minimalismus, der durch Simplizität besticht, doch nicht automatisch zurückhaltend ist. Also am besten cleane Looks schaffen, und das mit Kleidungsstücken, die für Furore sorgen.
Im Herbst 2022 waren die Röcke noch maxi oder besser "übermaxi", sogar auf die Gefahr hin, dass sie zu regelrechten Stolperfallen werden. Im Artikel 👉 Modetrends Herbst 2022 wird der Maxi-Trend näher beleuchtet und der Überlänge, jedoch gleichsam dem Minirock, sagen wir zumindest für jetzt Lebewohl, um Platz zu machen für den neuesten Trend, der Midirock heißt.
Chanel, Prada, Tory Birch und Bottega Veneta bringen den Midirock nach vorne und zeigen auf, wie verführerisch ein Knie sein kann. Ob Fake-Leder, Tweet, fließende Stoffe oder transparente, man sieht den Midirock in allen möglichen Variationen vertreten und die Länge ist geradezu perfekt für den Frühling. Nicht zu kurz und nicht zu lang.
WIE STYLEN?
Die Proportionen müssen stimmen. Das ist im Grunde die einzige Regel, die im Umgang mit Midiröcken ausschlaggebend ist. Die Länge des Skirts ist an sich etwas unvorteilhaft, nicht unbedingt schmeichelhaft und während man sich optisch damit verlängern kann, hat man es drauf, kann man auch das exakte Gegenteil davon erreichen. Die Fokussierung auf die Taille ist unermesslich, wobei High-Waist streckt, und sowohl weite als auch enge Oberteile in Frage kommen. Hauptsache, die Taille und die Proportionen sind auf den Punkt gebracht.