Ein turbulenter Sommer geht zu Ende mit viel Sonne, aber auch Regen und Sturm. Ein Sommer der Extreme für Europa und manche von uns freuen sich regelrecht darüber, dass nun der Herbst vor der Tür steht.
In modischer Hinsicht sind Herbst und Winter ergiebiger, weil kältere Temperaturen im Umkehrschluss bedeuten, dass es mehr Bekleidungsauswahl gibt, und die Cardigans, Jacken und Co in den Sommermonaten zu vermissen, ist für Fashion-Addicts gang und gäbe. Mit der Sommergarderobe ist man in der Regel eingeschränkter und das allem voran, ist man vielleicht nicht derartig zeigefreudig und glücklich über jedes zusätzliche Textil am Körper. Wird es draußen kälter, darf wieder kaschiert werden, was das Zeug hält, und Problemzonen verschwinden unter Schichten von Klamotten.
Manche lieben den Sommer, manche weniger, und in Fashion-Kreisen geht es verständlicherweise zur Sache, bewegen wir uns auf Herbst und Winter zu. Vom Frühling/ Sommer zum Herbst/ Winter ist ein wichtiger Schritt und vieles ändert sich in der Mode auf einen Schlag. Was uns hinsichtlich erwartet, beantwortet dir Lagerverkaufsmode.de allzu gerne, wobei einige der Trends eine großartige Saison versprechen. Von Leder und Metallic-Tönen über "Businesscore" und "Normcore" bis hin zu transparenten Stoffen und Haptik.
In den nächsten Wochen begrüßen dich neben den allgemeinen Modetrends Herbst/ Winter 2023/ 2024, die in diesem Text an der Reihe sind, auch die Schuh- und Accessoire-Trends des Jahres, die bald auf unserer Plattform erscheinen. Die 👉 Taschentrends Herbst/ Winter 2023/ 2024 waren bereits dran, bilden den fulminanten Auftakt der Herbstartikel, und du darfst dich freuen auf ein detailreiches und persönliches Bild der kommenden Trends, das bei Lagerverkaufsmode.de für dich gezeichnet wird.
An dieser Stelle erwarten dich artverwandte Artikel auf unserer Plattform, auf dass du bei Bedarf nachlesen kannst.
Und um noch besser den Überblick zu behalten, kannst du mithilfe unserer Gegenüberstellung sehen, was letztes Jahr en vogue war und was es heute ist. Es gibt einige Trends, die sich überlappen und die von vergangener Saison bis hinein in die Gegenwart reichen, allerdings ist auch viel Neues dabei.
🔷 FRÜHLING/ SOMMER 2023
🔸 Y2K
🔸 BEACH
🔸 TRANSPARENTER STRICK
🔸 SKINNY-TROUSERS
🔸 GOTH
🔸 OVERSIZE-DENIM
🔸 MOTORSPORT
🔸 BRALETTE UND CROP-TOP
🔸 HAPTIK
🔸 NORMCORE UND MINIMALISMUS
🔸 FRANSEN
🔷 HERBST/ WINTER 2023/ 2024
🔸 BUSINESSCORE
✔ Ferragamo
✔ Prada
✔ Balenciaga
🔸 NORMCORE
✔ Miu Miu
✔ Gucci
✔ Bottega Veneta
🔸 ANIMAL-PRINT
✔ Roberto Cavalli
✔ Stella McCartney
✔ Alexander Wang
🔸 DETAIL-DENIM
✔ Coperni
✔ A.W.A.K.E. Mode
✔ Diesel
🔸 KUNSTLEDER
✔ Acne Studios
✔ Helmut Lang
✔ Fendi
🔸 TRANSPARENZ
✔ Dsquared2
✔ Coach
✔ Nensi Dojaka
🔸 FLORALE PRINTS
✔ CHANEL
✔ Jil Sander
✔ Rodarte
🔸 KUNSTPELZ UND PLÜSCH
✔ Alexandre Vaulthier
✔ Max Mara
✔ Alberta Ferretti
🔸 METALLIC/ SCHWARZ/ SCHWARZWEIß
"Businesscore" ist zurück und wir hatten schon das Vergnügen im letzten Jahr, wie der Artikel 👉 Modetrends Herbst 2022 preisgibt, wo der "9-to-5"-Trend erscheint, der das Ende der Pandemie zelebriert. Wir waren also regelrecht froh, an den Arbeitsplatz zurückzukehren, weil das Normalität suggeriert. Der Trend ist gekommen, um zu bleiben, jetzt aber benennen wir ihn um zu Businesscore, und er umfasst alles, was mit Businesswear zu tun hat. Der Artikel 👉 Taschentrends Herbst/ Winter 2023/ 2024 auf unserer Plattform gibt einen kleinen Vorgeschmack und so flanieren massig Business-Bags über die Laufstege, die sich hervorragend für den Arbeitsalltag eignen und die jedes namhafte Label in petto hat.
Und was passt besser zu Business-Taschen als Business-Mode? Louis Vuitton, Prada, Armani, Alexander McQueen, Bottega Veneta und viele mehr verschreiben sich diese Saison dem Businesscore-Trend und kein Witz, die Laufstege quellen geradezu über. Blazer und Kostüme, soweit das Auge reicht, Aktentaschen werden in Übergröße zur Schau getragen und selbst die eine oder andere Krawatte wird gesichtet. Insbesondere Nadelstreif und Karo tun sich als Muster der Stunde hervor und die Silhouette steht eindeutig im Mittelpunkt und erweist sich als allgemeiner Konsensus vieler Kollektionen, von Haptik, Leder und zarten Materialien abgesehen. Kastige Schnitte sind en vogue, teilweise übergroße Schultern und die Veränderung der Körperform ist omnipräsent. Auch im Bereich der Businesswear und wie sie heuer interpretiert wird.
🔶 FERRAGAMO
Ferragamo präsentiert uns diesen Herbst/ Winter etwa Blazer und Pants in der selben Farbe und dazu blickdichte Strumpfhosen in einer anderen, um den Monochrom-Look zu brechen. Bei Ferragamo keine Seltenheit diese Saison und mal ist es die Tasche, die aus der Reihe tanzt, und mal die Accessoires. Gezeigt werden lange Trenchcoats, Kleider und Kostüme, Leder und ein paar haptische Materialien wie Plüsch und Fell, die beide dieses Jahr mitunter als Trend dabei sind, wie der laufende Text zeigen wird, und ähnlich spärlich geht man mit Farben um.
Zwar kriegst du Farbtupfer in den Kollektionen wie einen schrill-orangen Plüschmantel oder Animal-Print, das weiter unten im Text gesondert als Trend vorgestellt wird, doch diese bilden neben all dem Grau, Schwarz und Weiß die Ausnahme. Die Businesswear ist elegant, schnörkellos, geradlinig, in gedeckten Farben und abseits der Partymode, die die Marke gleichermaßen offeriert, wird ein seriöses und mondänes Bild der urbanen Frau geschaffen, die zur Arbeit geht und Komfort, Minimalismus, Understatement, Hochwertigkeit und Chic mühelos miteinander kombiniert.
🔶 PRADA
Prada treibt es mit kastigen Looks an die Spitze diese Saison und gibt Volumen an Körperstellen, wo dieses normalerweise unüblich ist. Das graue Kostüm zum Beispiel mit den weiten Ärmeln ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel, und so sind die gezeigten Jacken und Mäntel spitze darin, die natürliche Silhouette komplett zu verändern und dabei aufregend und konzeptionell zu sein. Die Oberteile werden außerdem in Übergröße getragen und so mach breite Schulter erinnert tatsächlich an Football-Spieler in Montur.
Leder, Plüsch, Fell, alles künstlich, versteht sich, und diverse haptische Applikationen machen die Runde, die ungemein wirksam mit Businesscore verbunden werden. Dazu gibt uns Prada feste, robuste Stoffe wie Cord und Sweat und kombiniert mit konträren Materialien wie Seide und Chiffon. Business-Chic trifft auf verträumte Avantgarde und erinnert stellenweise an Carrie aus "Sex and the City", wie sie mit ihren voluminösen, opulenten, exzentrischen, modischen Kleidern und Röcken durch New York hüpft, und bei all der Verrücktheit trotzdem elegant, leichtfüßig und seriös bleibt.
Auch Carrie kombiniert casual Pieces wie beispielsweise ein simples Longsleeve-Shirt mit verspielten, glamourösen und ausladenden Kleidungsstücken wie einem voluminösen Tüllrock, und das ist der Look bei Prada. So erneut gesehen in Staffel 2 von "And Just Like That", die gerade angelaufen ist, hierzulande bei Sky, und im Artikel 👉"And Just Like That" erfährst du mehr über die erste Staffel auf unserer Plattform, bist du spezifisch am modischen Aspekt der Serie interessiert. Prada gestaltet es nichtsdestotrotz härter und kontrastreicher dieses Jahr als eine kunterbunte Carrie, indem man üppig verzierte Tellerröcke mit kastigen Leder-Blazern kombiniert und ein einfaches Sweat-Shirt als Oberteil fungiert. Sozusagen Business oben und Party unten, wobei Prada großteils auf Muster verzichtet und es clean hält.
🔶 BALENCIAGA
Balenciaga gilt als Virtuose der Silhouetten und die natürliche zu zerstören, um eine neue, innovative Körperform zu erschaffen, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk des Modehauses. Von Christòbal Balenciaga am Anfangbis in die Gegenwart mit Demna Gvasalia als Kreativdirektor, der bei all den Kontroversen dennoch ein modisches, freigeistiges Genie bleibt. Gleichsam dieses Jahr beweist man aufs Neue, dass Kleidung nicht unbedingt detailreich sein muss oder farbig, um als extraordinär klassifiziert zu werden. Überlange, bullige Nadelstreif-Trenchcoats treffen auf knappe Pants und Netzstrumpfhosen und sorgen einmal mehr für große Augen aufgrund des Coolness-Faktors.
Oversize-Blazer- und Röcke, die auf den ersten Blick unförmig aussehen, sind das Ding, genauso wie weit geschnittene Pants, Denim, Bomberjacken, Lederhandschuhe und Ketten-Bags, die obendrein angesagt sind laut dem Artikel 👉 Taschentrends Herbst/ Winter 2023/ 2024. Und dürfen es Prints sein, vernehmen wir primär Karo und florale Muster, während sich der Löwenanteil der diesjährigen Kollektionen jedoch in Schwarz, Grau und dergleichen präsentiert, und dementsprechend unifarben daherkommt.
Der "Normcore"-Trend ist eine alter, guter Bekannter, wie der Artikel 👉 Modetrends Winter 2022/ 2023 aufzeigt. Die einen finden ihn superlangweilig, die anderen feiern ihn, und er impliziert alles, was sozusagen "normal" ist. Oder sagen wir so, was die breite Masse mit diesem Begriff assoziiert. Jeans, Blusen, unifarbene Designs, Fokus auf Materialien und smarte Schnitte, spärliche Verwendung von Details und Gemütlichkeit zeichnen Normcore aus. Das Outfit soll ordentlich sitzen, die einzelnen Pieces müssen hochwertig sein und der Look darf auf den ersten Blick vielleicht sogar etwas einfallslos wirken.
"Normal" zu wirken ist die Challenge und Tragbarkeit zieht sich wie ein roter Faden durch viele Kollektionen namhafter Modehäuser. Wie in der vorangegangenen Rubrik erwähnt, kann der Trend flexibel interpretiert werden und entweder gibst du dich dem Normcore-Trend mit Leib und Seele hin, oder es wird mit anderen Styles gemixt. Prada lässt die Grenzen zwischen Normcore und Businesscore verschwimmen und obendrein gibt es eine Portion Romantik mit verspielten Kleidungsstücken wie ausgestellten, detailreichen Röcken, auf dass eigenwillige und extravagante Looks entstehen, die sich irgendwo zwischen Seriosität und Verspieltheit bewegen. Normcore von Kopf bis Fuß ist keinesfalls ein Muss.
Bottega Veneta, Dior, Miu Miu, Prada und Gucci feiern den Normcore-Trend diese Saison und liefern individuelle Interpretationen mit der Gemeinsamkeit, dass es gut tragbar ist im Alltag. Denn darauf kommt es an und es definiert den Trend.
🔶 MIU MIU
Miu Miu hat heuer Normcore- und Businescore-Looks en masse zu bieten und zeigt auf, dass für Normcore eigentlich nicht viel nötig ist. Man setzt vornehmlich auf Volumen im oberen Bereich und hält es untenherum eher schmal mit Leggings, Strumpfhosen und Co, bis hin zu komplett nackten Beinen. Das Outfit besteht beispielsweise aus massigem Hoodie, kastiger Jacke, ob Blazer oder Bomberjacke, hochwertiger Tasche und coolen Schuhen, die durchaus Heels sein dürfen, und der Beinbereich hat im Vergleich wenig Aufregung zu bieten. Die Farben sind gedeckt, die Design unifarben in der Regel und bei all dem Einsatz von Kunstleder wird penibel darauf geachtet, dass die einzelnen Pieces extrem hochwertig anmuten.
Sonst setzt Miu Miu auf Leder, robuste, tragbare, für den Alltag geeignete Stoffe wie Sweat, und das gepaart mit transparenten Materialien, die teilweise bestickt sind mit floralen Elementen. Diese sind Trend und ein netter, frühlingshafter Begleiter für die kälteren Monate im Jahr. Transparenz ist außerdem Thema bei Miu Miu, Karo sowieso und wie bei allen anderen Luxusmodehäusern wird gleichermaßen Kunstpelz und Plüsch verwendet.
🔶 GUCCI
Bei Gucci lässt sich manchmal nicht exakt feststellen, was Businesscore ist und was Normcore. Beide Trends können ähnlich daherkommen, die Grenzen sind fließend, und Gucci legt vor, indem es einige der diesjährigen Trends expressiv interpretiert. Transparenz zum Beispiel, die mit Nacktheit einhergeht, Plüschdetails in schriller Color-Blocking-Manier, die an Sesamstraße erinnert, oder Oversize-Anzüge- und Kostüme. Haptik spielt eine zentrale Rolle und gemeint sind präzise die avantgardistischen Federhüte, die riesig und pompös sind, oder die bunten Plüschtaschen, die garantiert gute Laune versprühen. Haptischen Bags ist im Artikel 👉 Modetrends Winter 2022/ 2023 eine Kategorie gewidmet.
Gucci definiert sich durch Materialmix. Plüsch, Chiffon und Leder oder Cord, Samt und Wolle, und das ergibt interessante Outfits, die über den Tellerrand hinauszublicken verstehen. So kombiniert man etwa Moon-Boots mit Minirock und Businesswear, wobei Normcore und Businesscore eindeutig subtiler ausfallen als der Rest der Kollektionen. Knalltöne treffen auf gedeckte Farben, was den Reiz der Gucci-Mode ausmacht und ihr eine signifikante Handschrift verleiht.
🔶 BOTTEGA VENETA
Bottega Veneta besticht durch Overknees, die viele der Looks verfeinern, ob Businesscore, Normcore oder andere Styles. Diese gehen hoch bis über das Knie, sind primär aus Kunstleder gefertigt, und ob simples Schwarz, intensives Silber und Gold, was mitunter Trendfarben des Jahres sind, oder ausgefallenes Schlangenleder, Overkness sind für das Label dieses Jahr das A und O.
Man setzt auf außergewöhnliche Texturen, ob das gerade erwähnte Leder, das glatt oder rau sein darf, Haptik in Form von Plüsch, Pelz und Federn, alles künstlich, oder schließlich Materialien, die typisch Businesswear sind wie Tweed. Die Silhouetten fallen locker aus, alles fließt oder ist sogar Oversize-Mode, und alles in allem sind die Looks gut tragbar und kaum übertrieben, unabhängig davon, ob etwas Normcore ist oder nicht. Das ist eine Besonderheit bei Bottega Veneta, das durchaus knallig und konzeptionell sein kann. Diese Saison wird es allerdings ruhiger.
Animal-Print is back! Zwar gibt es Zeiten, wo tierische Muster weniger gefragt sind auf den Runways und hingegen welche wie heuer, wo es sie im Überfluss gibt, aber wirklich out sind sie nie. Leopard und Zebra sind dankbare und ergiebige Prints, die sich spielend leicht kombinieren lassen, selbst für modische Anfänger, die vielleicht zum ersten Mal mit wilden Mustern hantieren, und diese Saison sieht man erweiternd dazu alle möglichen tierischen Variationen. Schlange, Leopard, Dalmatiner wie bei Stella McCartney, die mit dem Coat offensichtlich Cruella De Vil huldigt, oder eigenwillige Prints wie bei Christopher Kane und dem Pig-Dress.
Roberto Cavalli, Dior, Balenciaga, Givenchy und etliche mehr verschreiben sich allesamt dem Animal-Print mit "Haut und Fell", wenn du verstehst, und wer jetzt denkt, dass dafür Tiere zu schaden kommen, irrt sich zum Glück. Die meisten Luxus-Labels, die die Fashion-Weeks dominieren, haben echten tierischen Materialien längst abgeschworen, wie du im Artikel 👉Diese 23 bekannten Luxusmarken verbannen Pelz auf der Homepage von Peta erfahren wirst, und kein Schwein muss für David Komas Pig-Dress sein Leben lassen. Selbiges gilt unter anderem für sämtliche Pelz- und Plüschkreationen dieses Jahr, und außerdem das Leder, das in so gut wie allen Kollektionen der namhaften Marken zum Einsatz kommt.
🔶 ROBERTO CAVALLI
Roberto Cavalli ist diese Saison einer, der den Animal-Print-Trend kräftig befeuert und insbesondere Leopardenmuster hat es dem Modehaus angetan. Ein bodenlanger Kunstpelzmantel mit einer Innenseite im pinken Leo-Look sorgt für Furore und entweder sind es klassische Animal-Prints, wie sie jeder kennt, von Zebra bis hin zu Schlange, oder abgebildete Tiere wie beim bereits erwähnten Pig-Dress von Christopher Kane. Ebenso Roberto Cavalli setzt auf derartige Drucke in den Kollektionen und neben Animal erwartet dich haufenweise Denim, Spitze, Leder, Patchwork, Kunstpelz und Plüsch. Das Label ist generell auf wilden Muster- und Materialmix aus dieses Jahr.
🔶 STELLA MCCARTNEY
Stella McCartney schickt eine cleane und weniger böse Version von Cruella De Vil auf den Runway und macht den schwarzweißen Plüschmantel zu einem Kleidungsstück der Begierde. Das Label hantiert ordentlich mit Fake-Fur und Plüsch diese Saison und zu den etlichen Business-Looks gesellen sich Denim und Leder im Wechselspiel mit fließenden Stoffen.
Die Formen der Jacken und Mäntel sind bei der Marke gerne kastig und bullig und die Kollektionen profilieren sich durch simple, leichte und dennoch smarte Silhouetten, was nicht unüblich ist für Stella McCartney. Wildkatzen-und Schlangenmuster werden auf dem Laufsteg gezeigt und treffen ähnlich wie bei Roberto Cavalli und Christopher Kane auf diverse Tierabbildungen wie Pferde in Stella McCartney's Fall.
🔶 ALEXANDER WANG
Alexander Wang setzt diese Saison auf Spitze, Transparenz, Businesscore, Denim, Fransen, Leder, Naked-Looks, haptische Materialien wie Plüsch, Pelz und Federn, ausnahmslos künstlich, und hinzu kommen Animal-Prints wie Zebra und Schlange. Lacklatzhosen in Schlangenoptik und schwarzweiße Zebra-Cullotes sind auf ganzer Linie überzeugend und die Kollektionen muten wild, furchtlos und stark an, weil die tierischen Drucke smart und mit Bedacht eingesetzt werden. Überdies zeigt Alexander Wang, dass Animal-Prints wunderbar kombinierbar sind und du alles Mögliche damit anstellen kannst.
Nach Oversize-Denim vergangene Saison, wie du im Artikel 👉 Modetrends Frühling 2023 nachlesen darfst, ist es nach wie vor Denim, das auf keinem Runway fehlen darf. Diesmal soll das Material vor Details nur so strotzen und es ist selbstverständlich, dass Denimwear über die klassische Jeans hinausgeht und weit mehr umfasst. Mit Details sind Besonderheiten gemeint wie Hosen zum Beispiel, die ausschließlich aus Hosenbünden gefertigt sind, so gesehen bei A.W.A.K.E. Mode, verrückte Bleachings, Patchwork, Applikationen oder sogar schlampig abgerissene Hosenbeine wie bei JW Anderson, die wirken, als hätte eine Maus daran genagt oder als seist du ein/e Pirat/in. Alles ist erlaubt mit dem Material, Hauptsache konzeptionell, neu und anders.
🔶 COPERNI
Was Hosen betrifft, überdenkt man klassische Designs und kreiert neue von Grund auf, was ganz schön seltsam erscheinen kann auf den ersten Blick, sieht man Kreationen, bei denen sich der Hosenbund samt Gürteln im Kniebereich befindet wie bei Coperni. Denim findet diese Saison jedoch nicht nur bei Hosen einen Einsatz, sondern ist von Kopf bis Fuß allgegenwärtig auf sämtlichen Runways. So auch bei diesem Label, wobei speziell die Beinkleider verblüffen.
Die Hosen bei Coperni sind konzeptionell und überzeugen mit ins Auge stechenden Details. Das ist, worüber wir hier sprechen, reden wir von Denim in dieser Saison. Allem voran die Details müssen kreativ und nicht selten unüblich ausfallen, und das schafft Coperni mit den erwähnten Kniehosenbünden oder Schößchen aus Denim, die gleichzeitig Taschen sind und die einen leichten "Cargo-Pants-Moment" kreieren. Bei vielen Labels geht es außerdem um Detail-Upcycling. Bedeutet, dass sich Denim-Elemente wie Krägen, Taschen, Gürtel und Co, die von unterschiedlichen Kleidungsstücken oder Accessoires stammen können, plötzlich an unerwarteten Stellen wiederfinden. Du nimmst etwa den Kragen einer ausgedienten Jeansjacke, nähst ihn an den Hosenbund, und erschaffst somit für einen ausgedienten Gegenstand einen neuen Lebenszyklus. Es geht um textile Zweckentfremdung, die in der Mode stets konzeptionell ausfällt und die vielleicht nicht auf Anhieb verstanden wird.
🔶 A.W.A.K.E. MODE
A.W.A.K.E. MODE ist breiter aufgestellt und verarbeitet Denim in verschiedenen Kleidungsstücken, ob Jacken, Blusen oder Unterbekleidung wie Hosen und Röcke. Die erwähnten Denim-Patchwork-Trousers, die ausschließlich aus Hosenbünden gefertigt sind, gehen auf das Konto der Marke, sind definitiv bezeichnend für den Einsatz von Jeans-Stoff in dieser Saison und erweisen sich schon jetzt als iconic. Gezeigt werden darüber hinaus Beinkleider, die von großen Druckverschlüssen an der Seite zusammengehalten werden, Patchwork-Monochrom-Denim-Looks und ausgefallene Oberteile, für die die selben Kriterien gelten wie für den Rest der Jeanswear. Konzeption ist das Credo und der Trend der Stunde.
A.W.A.K.E. MODE ist ohnehin ein konzeptionelles Label, für das Materialstruktur ausschlaggebend ist, und das grundsätzlich puristisch inszeniert, obgleich Silhouetten und Formen gerne herausstechen. Leder, wie überall auf den Laufstegen dieses Jahr, dazu Denim, Businesscore, Patchwork und besonders cool, die Bags, die als Applikation auf so manchen Kleidungsstücken zu finden sind, oder die weit geschnittenen Cargo-Hosen aus Plüsch.
🔶 DIESEL
Diesel ist bekannt für seinen ausschweifenden Umgang mit Jeans-Stoff und ist wild und zügellos unterwegs diese Saison. Double-Denim, also Jeans-Monochrom-Looks, beherrscht das Label aus dem Effeff und im Schlaf, weshalb es gilt, eine Schippe draufzulegen. Das gelingt mit großartigen Denim-Oversize-Mänteln, Jeans-Cargo-Hosen- und Röcken, die detailreich daherkommen, weit geschnittenen Baggy's und unbestreitbar herausragend, Used-Looks und der Verarbeitung verschiedener Stoffe, die mit Denim gemixt werden. Transparentes Mesh beispielsweise.
Alles dreht sich um Leder diese Saison und kein Witz! Jedes Label hat das Material im Angebot und es ist die große Gemeinsamkeit sämtlicher Runways. Wie du im Artikel 👉 Taschentrends Herbst/ Winter 2023/ 2024 siehst, macht das selbst vor Taschen nicht Halt, und abgesehen davon, sind diesen Herbst/ Winter Schuhe, Accessoires und Klamotten dabei, die keinesfalls ohne Leder auskommen.
Wir sprechen an dieser Stelle jedoch von Kunstleder, ja? Denn alle namhaften Marken, die die wichtigen Laufstege der Welt dominieren, haben echten tierischen Materialien längst und glücklicherweise abgeschworen. Sie setzen auf synthetische Fertigungen. Eine ausgezeichnete Entscheidung, wie wir finden, denn leidet der Planet ohnehin immens durch unseren Konsum und allem voran die Bekleidungsindustrie, ist unnötiges Tierleid abkömmlich, unmodern und rückwärts gewandt. Braucht kein Mensch und kein Tier, und das speziell aufgrund der Tatsache, dass synthetisch gefertigte Materialien mittlerweile sogar besser sind und sie über diverse Hightech-Vorteile verfügen, die tierische Häute und Felle bestimmt nicht aufweisen.
Die Liste an Modehäusern, die sich Kunstleder zuwenden, ist endlos, ob Bottega Veneta, Helmut Lang, JW Anderson, Acne Studios, Fendi, Hermès, Proenza Schouler und etliche mehr. Jedes davon verarbeitet das Material individuell und das reicht tatsächlich von Leder-Looks all over bis hin zu kleinen Details.
🔶 ACNE STUDIOS
Acne Studios ist unter anderem für konzeptionelle Looks bekannt und macht seinem Ruf alle Ehre diese Saison. Die Kollektionen haben etwas Dystopisches an sich, wobei wir Interpretationen wahrnehmen, die ein Ende einläuten, und wiederum welche, die den Anfang darstellen. Zerstörung in Form von harten Materialien wie Leder oder Used-Looks und konträr dazu Leichtigkeit in Form von wallenden Stoffen wie Seide und Chiffon, und nichtsdestotrotz macht sich allgemein eine düstere Stimmung auf dem Runway breit.
Kommen wir zurück auf das Kunstleder, inszeniert Acne Studios mache Kleidungsstücke wie Rüstungen, was nicht zuletzt an Gladiator-Vibes liegt, die durch diverse Schnürungen an Hosen und Schuhen erzeugt werden. Kastige Formen, Oversize und Struktur zeichnen die Looks aus, und das betrifft gleichsam das Leder. Denn ebenso dieses taucht teilweise im Used-Look auf.
🔶 HELMUT LANG
Bei Helmut Lang wird futuristisch interpretiert, geht es um Kunstleder, und das Label gibt uns eindeutig "Matrix". Das Material ist bei zahlreichen Looks der Protagonist und alles andere wird dem Leder untergeordnet. Zudem setzt das Modehaus großteils auf Glattleder, das glänzender nicht sein kann, und die insgesamt cleanen und klaren Kollektionen, die mitunter viel Businescore beherbergen, zeichnen sich aus durch Sinn für Silhouette und Struktur.
Schwarzweiß-Looks dominieren bei Helmut Lang und heimlich schleicht sich eine kräftige Farbe oder der eine oder andere Metallic-Ton dazu, wobei wir im späteren Text noch auf Metallic und Schwarzweiß im Detail zu sprechen kommen. Das Label ist diese Saison wohl eines jener Modehäuser, das sich am meisten auf Kunstleder fokussiert.
🔶 FENDI
Einerseits geht es bei Fendi total um Businesscore, anderseits wie gewohnt um Glamour und Party. Was Fendi dieses Jahr virtuos gelingt, ist der Spagat zwischen Leder und Businesswear mit der nötigen Prise Coolness für die urbane Frau. Sogar assoziiert man Leder nicht unbedingt mit dem Berufsalltag, da es doch ungemütlich sein kann, sieht es zumindest großartig aus im Office. Das Material verliert damit etwas an Wildheit und Verruchtheit.
Grundsätzlich setzt Fendi Leder sparsam ein, abgesehen von Schuhen, Taschen und Accessoires, und man besinnt sich auf vereinzelte, ausgewählte Pieces wie Hosen und Jacken. Manchmal ist das Leder auch nicht direkt sichtbar, wird es für Details oder das Innenfutter eines Kleidungsstücks verwendet, und dennoch ist es da. Alles clean, alles chic, und die Looks sind relativ flexibel und breit gefächert diese Saison. Sprich, Fendi macht bei vielen Trends mit und versorgt uns trotzdem mit unverwechselbaren Interpretationen. Die Farben sind im Allgemeinen entweder satt und gedeckt oder strahlend und kraftvoll, wenngleich es das Label gerne unifarben hält und eher auf Kontraste abzielt als auf expressive Prints oder opulente Details.
Transparenz, Mesh, fließende, zarte Stoffe und Lingerie-Looks sind seit einer Weile nicht mehr wegzudenken, geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und wechseln sich ab damit, trendy zu sein. Dieses Jahr ist es abermals Unter- und Nachtwäsche, die wir auf den Runways entdecken und die "alltagstauglich" inszeniert wird. Das gepaart mit Transparenz, ergibt verständlicherweise besonders gewagte Aufmachungen. Naked-Dresses sind der Hit und es geht diese Saison in eine Richtung, die schlussendlich noch mehr nach Lingerie aussieht.
Entweder werden die Teile mit winterlichen, robusten Kleidungsstücken kombiniert oder die Unter- und Nachtwäsche steht im Vordergrund. Wie wir bereits weiter oben in der Rubrik "NORMCORE" festgestellt haben, ist Gucci vorne mit dabei diese Saison, und der eine oder andere Busenblitzer darf nicht fehlen. Aber auch andere Modehäuser präsentieren sich freizügig und offenherzig wie Fendi, Coach, DSquared2 und Bottega Veneta. Transparenz ist so oder so en vogue und wer sich traut, greift diesmal zu durchsichtiger Lingerie und geht einen Schritt weiter. Außerdem ist der gute, alte G-String zurück. Diesen hatten wir erst kürzlich, wie du im Artikel 👉 Festival-Trends 2023 nachlesen darfst, woraufhin Y2K unaufhörlich mitschwingt.
🔶 DSQUARED2
Bei DSquared2 stehen dieses Jahr wilde Kollektionen auf dem Programm. Denim, gerne zerfetzt in Form von Used-Looks, Plüsch, Kunstleder, Fake-Fur, College-Style, Rock-Attitüde und verrückte Elemente wie große Fellmützen und Trucker-Caps begeistern durchwegs und hauen rein. Hinzu kommt transparente Lingerie, die einiges preiszugeben versteht, seien es Hotpants aus Leder oder den geblümten G-String mit roter Schleife.
Die Mode von DSquared2 macht Spaß und verbreitet gute Laune, sieht man Kerle mit Mini-Y2K-Bags und Spagettiträger-Tops, auf denen der Schriftzug "Darlin'" prangt, oder den ungewöhnlichen Style-Mix allgemein. Elegante Mode wie ein opulentes, mit Schmucksteinen verziertes, transparentes Kleid trifft auf Armstulpen und Overknees im sportiven School-Look, während ein anderes Mal ein Trikot zum Crop-Top wird und darüber ein leichtes Naked-Dress landet.
🔶 COACH
Metallic, Kunstleder und Denim sind die drei Grundsäulen des Labels Coach diese Saison und definieren die aussagekräftigsten Looks. Strick, Plüsch und Kunstfell verfeinern die Kollektionen zusätzlich, genauso wie transparente Stoffe, und die Naked-Dresses und Lingerie-Looks sind bezeichnend. Durchsichtige Maxikleider in Rosé, Senfgelb und Lila, die mit Volants verziert sind, und die auf diesem Weg alltagstauglicher gemacht werden. Dazu stylt man vorzugsweise Leder-Boots, denn wie man weiß, matcht zart mit grob perfekt, und das ergibt zeitgeistige, urbane Looks, die trotz der Transparenz nicht anrüchig wirken.
Witzig dieses Jahr bei Coach ist definitiv das Kollabo mit Disney und so sieht man Maxikleider aus Strick, die mit "Superman"-Logo oder "Mickey Maus" daherkommen. Zum einen besinnt sich das Label auf zarte und verspielte Looks wie durchsichtige Naked-Dresses und zum anderen geht es viel um robuste Materialien wie Denim, Kunstleder, Strick und dergleichen. Struktur steht eindeutig im Vordergrund.
🔶 NENSI DOJAKA
Kaum ein anderes Label ist derartig transparent unterwegs wie Nensi Dojaka. Die Outfits zeigen teilweise mehr als sie verhüllen und manchmal ist nicht ersichtlich, ob es sich um ein Abendkleid oder ein Negligee handelt. Vermutlich beides auf einmal. Transparenz, Cut-out, Asymmetrie, Schnürungen und Sinnlichkeit machen sich auf dem Laufsteg breit und neben hauptsächlich schwarzen Looks befindet sich dennoch hier und da ein Farbtupfer dazwischen.
Blumen im Herbst und Winter? Sicher, warum nicht? Es gibt ja nicht bloß tropische Prints, sondern gleichermaßen herbstliche und winterliche Interpretationen, und exakt das ist diese Saison gefragt. Es bringt gute Laune in die kälteren Monate des Jahres und die Laufstege präsentieren Looks, die sich fernab von sommerlich bewegen. Gedeckte Farben und der vermehrte Einsatz von Schwarz sorgen für düstere, florale Kreationen, die nicht minder kraftvoll und expressiv sind.
Chanel gilt als Vorreiter dieses Jahr mit seinen charakteristischen Ausführungen von floralen Prints und Loewe, Jil Sander, Dior, Balenciaga und weitere Modehäuser definieren den Trend mitunter.
🔶 CHANEL
Chanel ist gewohnt "madamig" und doch mit der nötigen Prise Edge und Coolness, um die Mode zeitgemäß zu gestalten. Die typischen Muster flanieren über die Runways, ob Hahnentritt oder Karo, und insgesamt gestalten sich die Herbst- und Winterkollektionen dunkel und schwarz-lastig, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. Tweed, Strick, Kunstleder, Denim, Businesscore und um auf der Trendwelle mitzuschwimmen, zarte Stoffe wie Seide und Chiffon, die mit robusten gemixt werden.
Wir betiteln Chanel als Vorreiter bezüglich dieses Trends, da einige der Looks alles haben, was diese Saison von floralen Prints erwartet wird. Ein langer Trenchcoat kommt uns als Beispiel in den Sinn, dessen Grundmuster schwarzweißes Karo ist, und darüber liegen schwarzweiße Blüten, die beinahe anmuten wie 3D-Applikationen. Damit schafft man neben starken, eleganten Outfits überdies visuelle Effekte und Illusionen, was stets aufregend ist in der Mode.
Abseits der schwarzweißen Looks fokussiert man sich auf die Grundfarbe Schwarz und pastellige Farbtöne, was Flora betrifft. Die Models betreten den Laufsteg mit Blumenkörben- und Oberteilen und auch wirkt alles theoretisch wie Frühling, ist es aufgrund der dunklen Aufmachung insgesamt ebenso den kälteren Monaten im Jahr zuzuordnen, und das ist der Trend. Blumen erblühen in jeder Saison, unabhängig von der Jahreszeit.
🔶 JIL SANDER
Ein regelrechtes Blumenmeer tut sich vor uns auf, begutachten wir die Kollektionen von Jil Sander. Die Marke verschreibt sich vorzugsweise plakativen Blumen-Prints und Badekappen, die zugegeben ein seltsames Merkmal der diesjährigen Runways sind, werden mit großflächigen, floralen Mustern komplettiert, die im Gegensatz zu Chanel nicht zwangsläufig dunkel daherkommen. Im Gegenteil. Rote Blüten und orangefarbene auf weißem Untergrund, wobei auch bei Jil Sander schwarzweiße Aufmachungen vertreten sind.
Obwohl einige Kreationen hell und freundlich sind, wird man Frühling und Sommer los, indem die floralen Teile mit robusten Kleidungsstücken und Accessoires komplettiert werden. Ein zartes Blumen-Dress mit massiver Ledertasche und kastigem Mantel in Kombination mit Boots sieht nicht nur klasse aus, sondern wandelt Frühling und Sommer in Herbst und Winter um. Der Style von Jil Sander ist fröhlich und heiter und lässt sich die Stimmung von schlechtem Wetter garantiert nicht vermiesen.
Jil Sander ist bunt und ausgelassen drauf diese Saison und hält an diesem Mindset fest, selbst sind die anderen Modehäuser ringsum düster. Die Marke ist fokussiert auf helle Farben, Metallic, Kunstleder, locker fallende, geradlinige Silhouetten, Prints, ob florale Themen oder beispielsweise Früchte wie Kirschen, und bezeichnende Materialien für diese Saison wie Strick, Plüsch und Tweed sind obendrein dabei, genauso wie Businescore und Monochrom-Looks.
🔶 RODARTE
Das avantgardistische, um nicht zu sagen dramatische Label Rodarte versorgt diese Saison mit Inszenierungen, die ihresgleichen suchen. Als eine der wenigen Marken auf den Runways verschreibt man sich weiterhin Goth-Looks, die laut dem Artikel 👉 Modetrends Frühling 2023 letztes Jahr der Hit waren, und während sie heute zumeist nur noch in Form von diversen Elementen auf den Laufstegen spürbar sind, hält sich Rodarte nicht daran. Präsentiert werden Morticia Adams, Vampir-Lady, Göttin der Unterwelt, Horrorbraut und verrückte Duchchess á la Lady Gaga in "American Horror Story: Hotel". Alle Models tragen Goth-Make-up, egal ob die Outfits fröhlich sind oder das Gegenteil davon.
Rodarte ist heuer in seiner eigenen Welt, was nicht zuletzt Prints mit Feen und ähnlichen Fabelwesen aufzeigen. Und alles, was verspielt ist, etwa Chiffon, Seide, Volants und Transparenz, wird munter verwendet, auf dass kreativer Kitsch entsteht, der beispiellos und wunderbar ist. Auf der einen Seite gruselig, auf der anderen Seite leicht und märchenhaft, und das unter Berücksichtigung der außergewöhnlichsten Materialien schlechthin. Silhouetten stehen im Mittelpunkt und Textilstruktur und Farbwahl sind berauschend.
Florale Prints oder besser gesagt Stickereien im Fall von Rodarte entsprechen dem diesjährigen Trend auf ganzer Linie. Zwar sind Outfits dabei en masse, die fröhlich und hell sind, geht es jedoch um Flora, ist der Untergrund in der Regel dunkel und man interpretiert Blumen auf eine dramatische und verwegene Art und Weise. Transparentes Mesh zum Beispiel mit schwarzen oder metallischen Blütenapplikationen gibt ein weitaus düstereres Bild ab als das, was kurz vorher in den Pre-Collections für Herbst/ Winter gezeigt wird, wo unter anderem fröhliche Blumenmuster vertreten sind. Mit der Couture auf den Runways sieht es anders aus und wenn schon Blumen, dann bitte kraftvoll und mit einer Prise spooky Melancholie beim Label.
Auf den herbst- und winterlichen Laufstegen sind Fake-Fur und Plüsch mittlerweile Dauergäste, und das hat verständlicherweise den Grund, dass derartige Materialien wärmend sind und mit diesen Saisons assoziiert werden. Es kommt aber auf Feinheiten an und selbstverständlich wird jedes Jahr in einer neuen Manier designt, und ebenso diese Stoffe folgen eigenen Trends.
Letztes Jahr im Herbst/ Winter 2022 waren übertriebene Yeti-Looks bei Dolce & Gabanna gefragt, wie du im Artikel 👉 Modetrends Herbst 2022 feststellen wirst, und manche Kreationen sind zum Schreien und superbunt. In Neonpink etwa, und das bereits vor dem Release von "Barbie", wobei du im Artikel 👉 Barbie: Film, modische Zeitreise und Fashion-Kollabos mehr über die Puppe, den Film und ihren Einfluss auf Mode erfährst. Heuer geht es insgesamt gesitteter zu, ruhiger sozusagen, und genauso wie Kunstleder, das diese Saison das ultimative Trendmaterial ist, sind Fake-Fur und Plüsch bei fast sämtlichen namhaften Modehäusern vertreten. Max Mara, Marni, Alexandre Vauthier, Alberta Ferretti, Roberto Cavalli, Gucci und viele mehr.
🔶 ALEXANDRE VAUTHIER
Alexandre Vauthier hat dieses Jahr eine Menge Gold und Silber im Angebot. Metallic ist das Motto und kaum eine Kreation kommt ohne aus. Dazu reicht man Businescore, fließende Stoffe, Drapierungen, eine ausgeglichene Farbpalette von hell bis dunkel, kastige Silhouetten, Kunstleder und was sofort ins Auge sticht, haptische Elemente wie Blumenapplikationen und Federn, gerne gleichermaßen metallisch.
Plüsch kann nicht nur glatt sein, sondern auch fluffig und zottelig. Alexandre Vauthier bedient mit den Kreationen zum einen den Black-Coat-Trend, der weiter unten im Text in der Rubrik "METALLIC/ SCHWARZ/ SCHWARZWEIß" erwähnt wird, sowie den Plüschtrend, weil beides miteinander kombiniert wird. Dich erwarten lange Fake-Fur- und Plüsch-Coats, womit sich das Label überaus fokussiert auf Materialien gibt und nichts auslässt.
🔶 MAX MARA
Max Mara ist classy und mondän unterwegs, wie nicht anders zu erwarten vom Label. Klare Linienführung, unifarbene Designs, und dass die Kleidung durch Minimalismus und Schlichtheit besticht, ist kein Geheimnis. Die Marke setzt im Gegensatz zu anderen Labels fast ausnahmslos auf robuste Materialien wie Strick, Kunstleder, Tweed und Co und verzichtet weitestgehend auf flatterhafte Stoffe wie Seide und Chiffon. Materialmix ja, diesen allerdings mit festen Textilien, die man im Vornherein mit Herbst und Winter verbindet.
Classy sind auch die Plüschmäntel bei Max Mara, da diese unifarben sind und keinesfalls derartig ausgefallen wie bei anderen Labels. Die Schnitte verlaufen geradlinig, wir kriegen eine Menge langer Coats, und diese in gedeckten Farben wie Braun, Petrol und Grau. Unaufgeregt und nichtsdestotrotz fantastisch, weil die Mäntel als Unterstützung zu dem fungieren, was sich unterhalb befindet. Es muss nicht immer Statement sein, selbst ist es außergewöhnliches Material wie Plüsch. Das zeigt uns Max Mara diese Saison allzu gerne.
🔶 ALBERTA FERRETTI
Alberta Ferretti hantiert viel mit Materialien wie Plüsch, Fake-Fur und Kunstleder diese Saison. Es gibt zahlreiche Looks und insgesamt wird erdig und natürlich inszeniert. Anstatt einem Plüschmantel, der an Sesamstraße erinnert wie bei Gucci, ist es ein bodenlanger Kunstleder-Coat in Cognacbraun oder Schwarz mit Fellbesatz an Kragen und Ärmeln. Die Farben bei Alberta Ferretti gehen allgemein in eine düstere, kräftige und satte Richtung, und die Plüsch- und Kunstpelz-Teile passen sich an.
Mesh und Transparenz, Kunstleder- und Pelz, Plüsch, Metallic, Samt, Spitze, fließende Stoffe im Wechselspiel mit robusten, und Businescore und Normcore ergeben Kollektionen, die von elegant über cool bis zu unaufgeregt alles sein können. Alberta Ferretti erfindet das Rad diese Saison zwar nicht neu, doch gilt als solider Vertreter vieler populärer Trends und bestimmt maßgeblich mit, indem von allem ein bisschen offeriert wird.
Begeben wir uns auf die Suche nach Trendfarben, sind die große Übereinkunft Metallic-Töne, Schwarzweiß und Schwarz. Beinahe jedes Mode-Label auf den diesjährigen Runways hat die Farben in petto, wobei Metallic insbesondere auch beim Make-up zum Einsatz kommt, wie der Artikel 👉Frühling/ Sommer Make-up-Trends 2023 aufzeigt. Genau genommen ist Metallic kein kurzlebiger Trend, sondern ein konstanter Begleiter, der uns bereits eine Weile lang in Atem hält und uns scheinen lässt, was das Zeug hält. Metallic ist en vogue, ob Klamotten, Kosmetik, Schuhe, Accessoires oder Bags, wie im Artikel 👉 Taschentrends Herbst/ Winter 2023/ 2024 erwähnt.
Jeder hantiert dieses Jahr ausgiebig mit Metallic und Modehäuser wie LaQuan Smith, Emporio Armani, Bluemarine, Valentino, Paco Rabanne und Sportmax sind lediglich ein paar davon.
Ähnlich sieht es aus mit Schwarz, und zwar ist der Gothic-Trend im Großen und Ganzen vorbei, obgleich Labels wie Rodarte widersprechen würden, wie du in der vorangegangenen Rubrik lesen darfst, doch ein allgemeiner Konsensus ist der Trend auf den Runways dieser Saison nicht länger. Was nichtsdestotrotz geblieben ist, ist unsere Hingabe zu Schwarz. Man könnte meinen, dass es sowieso ein Dauerbrenner ist, stets dabei und omnipräsent, schließlich ist es ja Schwarz, von dem wir hier quatschen. Allerdings ist Schwarz diesmal in einer Häufigkeit vertreten, dass es auffällig ist, weshalb es eindeutig als Trendfarbe klassifiziert werden muss. Außerdem ist Schwarz nicht gleich Schwarz, und alle möglichen Variationen sind auf den Laufstegen vertreten.
Was sich als großer Trend erweist, sind schwarze Mäntel. Coats in vielfältigen Ausführungen sind üppig vertreten auf den Laufstegen dieses Jahres und dennoch sieht man vermehrt schwarze Designs, ob Victoria Beckham, Prada oder Dolce & Gabanna.
Für Chanel sind schwarzweiße Looks Standard und die Outfits, die in der Rubrik "FLORALE PRINTS" weiter oben im Text erwähnt werden, sind Highlights der diesjährigen Herbst- und Winterschauen. Zeitlos und klassisch ist die Farbkombination, ähnlich wie Chanel selbst, und viele schwarzweiße Designs treten heuer in Form von Prints auf. Businesscore-Looks sind mitunter vertreten und auch beziehen sich die meisten davon auf monochrome, durch und durch schwarzweiße Kombis, die keine weiteren Farben zulassen, sind hier und da auf den Runways Interpretationen vertreten, die Farbtupfer gewährleisten. Eine pinke Tasche als Statement bei Valentino zum Beispiel, um das Konzept zu brechen, und der springende Punkt ist, dass Schwarzweiß zu allem passt und sich beliebig stylen lässt. Sogar mit wilden Mustern und Knallfarben zusammen.
The Row, Michael Kors Collection, Yohji Yamamoto, Saint Laurent, Valentino, Etro und viele mehr verschreiben sich dem Schwarzweißtrend und stellen uns genügend Inspiration zur Verfügung.