Sneaker sind heute nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Sie begleiten uns beim Sport, beim Shoppingbummel in der Stadt und sogar auf der Arbeit. Außerdem verleihen sie jedem Outfit eine herrlich lässige Note und punkten obendrein mit einem erstklassigen Laufkomfort.
Wie der Sneaker seinen Namen bekam
Unter Sneaker verstehen wir ein Paar Sportschuhe mit Gummisohle. Im deutschen Sprachgebrauch sind sie manchmal noch als Turnschuhe oder Sportschuhe bekannt. Der Begriff „Sneaker“ stammt aus dem Englischen, etabliert sich aber auch hierzulande immer mehr. Bevor die bequemen Schuhe zu den heutigen Stilikonen geworden sind, haben sie eine lange Entwicklung durchgemacht. Zum ersten Mal tauchten sie Ende des 19. Jahrhunderts in England und in den USA auf. Sie stellten eine kleine Revolution auf dem Schuhmarkt dar. Denn im Gegensatz zu klassischen Schuhen wurden sie mit Sohlen aus Gummi und nicht aus Leder gefertigt. Man konnte also viel schlechter hören, wenn sich jemand in den Schuhen von hinten näherte. Da lag die Bezeichnung Sneaker als Abwandlung von „to sneak“ (dt.: sich anschleichen) nahe. Diesen Namen erhielten sie aber erst im 20. Jahrhundert durch den Werbefachmann Henry Nelson McKinney.
Welchem geistreichen Schuhhersteller wir die komfortablen Schuhe mit Gummisohle verdanken, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Tatsache ist aber, dass die Massenproduktion und der Verkauf erst im frühen 20. Jahrhundert stattfand. Keds brachte im Jahr 1917 Sneaker für Kinder auf den Markt und schickte später auch Modelle für Erwachsene hinterher. Im gleichen Jahr verkaufte Converse seine ersten All Star-Modelle. Sie waren für den Basketballsport entwickelt worden, haben aber seither Kultstatus erlangt und werden auch heute noch von vielen Sneaker-Fans getragen und zu lässigen Straßen-Looks kombiniert.
Die Deutschen ziehen nach
Mit der Massenproduktion wurden die Schuhe von immer mehr Privatleuten beim Sport getragen, sodass auch in Deutschland kluge Unternehmer auf den Sneaker-Zug aufsprangen. Die heute weltberühmten Brüder Rudolf und Adolf Dassler begannen zum Beispiel 1924 Turnschuhe zu entwickeln. Auch die deutschen Modelle waren am Anfang nur für den Sport gedacht, erlangten im Laufe des 20. Jahrhunderts aber immer mehr an Popularität und wurden schließlich zum Straßenschuh. Die beiden Brüder zerstritten sich später und gingen getrennte Wege. Adolf Dassler gründete Adidas und Rudolf Dassler rief den Puma-Konzern ins Leben.
Es sollte bis in die 50er-Jahre dauern, bis der Sneaker langsam den Weg in die Alltagsmode fand. Wie so viele Trends begann auch dieser in den USA. Doch der Trend schwappte schnell über und immer mehr Jugendliche auf der Welt fingen an, die sportiven Schuhe in ihrer Freizeit zu tragen. Denn sie waren nicht nur wunderbar bequem, sie waren auch eine kleine Revolution gegen das strikte gesellschaftliche Korsett der 50er-Jahre.
Richtig Fahrt nahm der Sneaker noch einmal in den 1980er-Jahren auf. Prominente Sportler und Stars der Rap-Szene machten die Schuhe immer populärer. Manche von ihnen wie zum Beispiel Michael Jordan gingen Kooperationen mit bekannten Schuhherstellern ein. Außerdem trugen Pop- und Kulturikonen wie David Bowie oder Mick Jagger die sportiven Sneaker.
In den folgenden Jahrzehnten sollte der Siegeszug der Sportschuhe nicht gestoppt werden. Bis heute sind Sneaker ein wichtiger Teil unserer Garderobe und werden längst nicht mehr nur zu sportiven Looks getragen. Modemutige Damen setzen den Schuh als Stilbruchelement zu Kleidern und Röcken ein oder tragen ihn ganz leger zum schicken Hosenanzug im Büro. Während er früher vor allem in Hallen und auf Sportplätzen zu sehen war, hat er heute nahezu jede Nische unseres Alltags erobert. Da er sich optisch immer an die aktuellen Trends anpasst, wirkt er selten fehl am Platz. Momentan liegen zum Beispiel Sneakers mit klobiger Plateau-Sohle im Trend. Doch auch bunte Modelle in leuchtendem Lila oder Pink sind enorm gefragt.