Ungeniert einfach alles tragen, was man will: Ja, das machen viele Frauen, die nicht mehr ganz jung sind. Doch möchte man nicht in jedem Alter attraktiv wirken? Und genau das erreicht man nicht, wenn man in mittleren Jahren oder als ältere Dame krampfhaft auf jugendlich macht.
Es gibt keine allgemeinen Regeln und wollte man die aufstellen, wäre die Empörung groß. Aber wenn wir ehrlich sind, lieben wir es, wenn sich Frauen, sagen wir mal, ab 40 (die Grenze ist halt fließend) nicht mehr wie Teenager anziehen.
Zugegeben es ist oft gar nicht leicht, sich altersgemäß zu kleiden, weil die Modeindustrie vor allem das junge Publikum im Auge hat. Die Fashion-Victims sind am ehesten die Jungen. Eben die, die noch zur Schule und Ausbildung gehen. Die jeden Tag gut aussehen wollen und Eindruck schinden.
Hat man die 30 überschritten, ist vielleicht Mama und fest im Berufsalltag, liebt man zwar auch noch schöne, schicke oder ausgefallene Mode, aber man ist nicht mehr so auf aktuelle Trends fixiert wie in der Jugend.
In dem mittleren Jahren Teeniemode tragen – muss das sein?
Das Interesse an Trendmode verblasst meist ab 30. Das kommt auch daher, dass man in der Jugend oder in den jungen Jahren bis Ende Zwanzig sich sehr über sein Äußeres definiert hat und sein Image, seine Persönlichkeit mit der Kleidung ganz gezielt ausdrücken will.
Später hat man entweder seinen Stil gefunden oder man hat viele Basics im Schrank oder man sucht sich Trendstücke gezielter heraus und ändert seine Optik nicht mehr so drastisch.
Daher wundert es die Öffentlichkeit umso mehr, wenn Frauen in den mittleren Jahren sich anziehen wie junge Mädchen, etwa Hot-Pants wählen und krasse Trends mitmachen wie Micky-Maus-Drucke, Glitzerschuhe und Glitzer-Caps, zerrissene Jeans etc.
Manchen älteren Semestern steht das durchaus. Oft aber wirkt es unpassend, weil es einfach Mode für die Jugend ist. Meist sind es aber nicht die Unsicheren, die Fashion-Fails begehen, sondern die, die unumstößlich selbstbewusst agieren, aber sich unbemerkt lächerlich machen.
Da man als stilbewusste Person keineswegs so wirken will, wie diese schlechten Beispiele, sind viele Frauen über 35 schon verunsichert, was nun zu ihrem Alter gerade passt.
Die Frage ist auch durchaus berechtigt. Denn es gibt, wie gesagt, vor allem Mode für das junge Publikum und dann noch die gediegene, etwas spießige Mode für ältere Damen. Dazwischen ist ein großer Freiraum, der eben verunsichert.
Modemarken entdecken, Boutiquen aufsuchen
Wer komplett verunsichert ist, der kann sich zunächst mal gezielt Modemarken aussuchen, deren Stil einem gut gefallent. Etwa, weil die präsentierenden Models eben nicht wie Teenager aussehen, sondern wie elegante, stilvolle erwachsene Frauen.
Ebenso gibt es viele Boutiquen, die ihren eigenen Stil pflegen und meist sich an Frauen in den mittleren Jahren richten, denn Teens und junge Fashionistas kaufen eher in den Markenstores und Trendläden wie H&M oder Hollister.
Eine Beratung bei Guido Maria Kretschmer bekommt nicht jede modebewusste Dame, aber man kann sich seine Sendungen angucken und ein wenig lernen.
Allgemein sollte man sich Vorbilder suchen! Welche prominente Dame hat einen schönen, altersgemäßen Stil, welche ist eher peinlich?
Viel Hilfe bekommt man über Blogger, die für Frauen in ihrem Alter schreiben und posten, wie die Texterella.
Blind bestellen macht keinen Sinn
Es macht leider keinen Sinn, sich von Katalogen und Online-Shops verführen zu lassen. Denn hier sind es nun mal oft blutjunge Mädchen, die trendige Streetwear und coole Outfits präsentieren. Deren Schuhe und Kleidung wirkt am eigenen Körper einer erwachsenen Frau über 30 dann irgendwie affig.
Leider ist man auch mit über 30/35 nicht gefeit davor auf Farben, Formen und Schnitte abzufahren, die man als Jugendliche mochte und gerne trug. Bunte, freche Schuhe sehen zum Beispiel bei den jungen Models total hipp aus, aber lassen sich dann im Alltag schlecht zur eigenen Garderobe kombinieren.
Auch ist man nicht jeden Tag so lustig drauf, dass einen bedruckte Schuhe Freude machen. Lässt man sich also verleiten von jungen Models, und vergisst den eigenen Stil und sein Alter, so kann man schon öfters Fehlkäufe machen als in jungen Jahren.
Es macht schon am meisten Sinn, sich eine schöne Garderobe zusammenzustellen und seine Kleider und Schuhe mit der Absicht zu kaufen, sie wenigstens 2 Jahre zu tragen. Denn das ist nicht nur altersgemäß, sondern auch nachhaltig gedacht.
Was macht alt, was macht jung?
Altbacken möchte natürlich niemand aussehen! Und jeder kennt noch aus seiner Jugend oder Ausbildung die typische graue Maus, die herumlief wie ihre eigene Oma, weil sie einfach die falschen Klamotten wählte.
Das sind Negativbeispiele, die einen das ganze Leben lang verfolgen können und die man so vehement vermeiden will, dass man vielleicht selbst immer zu den zu jugendlichen Styles greift.
Aber Vorsicht! Mit allzu jugendlicher Mode betont man oft mehr sein wahres Alter als mit altersgemäßer Mode. Denn man kann vielleicht 10 Jahre wegschummeln, aber keine 20 Jahre! Sich jugendlich kleiden ist also kein besonders guter Trick, um jung zu wirken.
Jung macht meist eine sportliche, legere Mode. Blazer etwa kann man in jedem Alter tragen und so kombinieren, dass sie zum Alter passen. Junge Leute tragen ihn, wenn überhaupt, mit Sneakern und zerrissener Jeans plus bedrucktem Shirt plus lässigen Accessoires. Meist wählen sie aber stattdessen den Hoodie.
Frauen ab 30 kombinieren eher ein unifarbenes Oberteil dazu, schicke Schuhe und vielleicht auch eine Jeans, aber eine weniger auffällige.
Alt machen dagegen zu damenhafte, zu elegante Outfits, zu viel Schmuck sowie Blümchenmuster und Rüschen. Diese können junge Frauen natürlich bedenkenlos tragen, aber ab 35 muss man schon kritisch in den Spiegel schauen, ob man jetzt ein bisschen gestrig wirkt mit Blümchendruck.
Tipp: Schöne Farben wählen!
Ein Tipp, der das Modeleben in jedem Alter extrem vereinfacht und immer wieder für überraschende Komplimente sorgt ist es, nach Farben einzukaufen.
Ist das Outfit farblich harmonisch zusammengestellt, schindet man immer Eindruck. Stehen die gewählten Farben auch noch dem eigenen Typus, dann stellt man viele aufgebrezelte Kolleginnen in den Schatten.
Nichts wirkt attraktiver, als wenn jemand eine Farbe trägt, die ihm/ihr einfach perfekt steht. Dann kann daneben ein bunt zusammengestelltes Überraschungsei blass aussehen.
Wählt also schöne Farben für eure Garderoben. Es sind besonders die Mischtöne interessant, etwa Mintgrün, Himbeerrot, Flieder, Türkis, Apricot. Diese Farben könnt ihr dann gut mit Dunkelblau oder Jeansblau kombinieren und habt ein harmonisches Erscheinungsbild.
In der Garderobe sollten immer Einzelteile in besonders schönen Farben hängen. Und in jedem Alter gibt es Farben, die unverschämt gut aussehen, wie Kobaltblau für ältere Damen mit grauem Haar und blauen Augen.
Stellt euch also eure Kleidung zusammen nach Farben, die harmonieren, weniger nach Jugendlichkeit, Hippness oder supertrendigen Styles - viel Spaß!